/DEV: ROCK IN DER KLUFT

Gitarren-Riffs, Inspirationen für Eklipse-Leona, „Hinter den Kulissen“-Videos und neue Noten.

Hallo, hier ist ProtoShredanoid von Riots Musik-Team mit der nächsten Ausgabe von Noten und unserer Musikreihe des Entwickler-Blogs. Neben neuen Noten für Gitarrenstücke und unbearbeiteten „Hinter den Kulissen“-Videos möchten wir auch über den sehr persönlichen Vorgang der Inspirationsfindung sprechen und wie daraus ein komplettes Musikstück wird.

Inspiration kann überraschend und in vielen verschiedenen Formen auftreten. Die erste Idee kann durch etwas Tiefgründiges wie einen Traum, ein Konzert, einen Film, ein Kunstwerk usw. oder etwas Einfaches wie ein rhythmisches Tropfen, Grillenzirpen, ein Muster im Lachen einer Person, ein Gespräch mit einem Freund oder sogar durch das Universum selbst entstehen. Ideen können von überallher kommen! (Ich selbst wurde schon von allen oben erwähnten Dingen inspiriert.)

Sobald wir einem Keim der Inspiration gefunden haben, müssen wir ihn gießen und ihm beim Wachsen helfen. Wenn dieser Blog dir irgendwas vermitteln soll, dann Folgendes: „Unterschätze niemals deine erste Inspiration.“ Ganz egal, worum es sich dabei handelt, kümmere dich darum und hilf der Inspiration, sich zu entfalten. Ich selbst lasse mich meistens während des Gitarrenspielens inspirieren (und drücke meine Inspiration auch dadurch aus), was mich zu Folgendem bringt …

EKLIPSE-LEONA

Dieses Stück begann mit einer sehr einfachen Gitarrenmelodie.

Intro-Gitarrenmelodie von Eklipse-Leona:

00:00
SheetMusic1_EclipseLeona_IntroPattern_Tab.jpg
Intro-Gitarrenmelodie von Eklipse-Leona

Diese Eingangsfigur, oder „Keim“, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Tonart H-Dur erweckt zusammen mit der offenen H-Saite der Gitarre einen hellen Eindruck, der sehr gut zu Leona passt. H-Dur gilt ohnehin als sehr genaue und helle Tonart und klingt für mich nach einem sehr satten Gelb („Tonlagen, die Farben heraufbeschwören“ könnte ein eigener Beitrag sein!).

Nachdem wir eine Figur gefunden haben, die sich gut anfühlt, und unsere erste Inspiration genährt haben, suchen wir uns ein Instrument, das uns dabei helfen kann, Leonas akustische Identität weiter aufzubauen. (Oder anders gesagt … lassen wir den kleinen Spross zu einem gewaltigen Baum heranwachsen.)

Für mich persönlich hat das Hang etwas Spirituelles an sich. Das hängt vielleicht mit den ganzen Bildern von Hippies und entspannten Typen zusammen, die darauf spielen – vielleicht liegt es aber auch nur an mir … Wie dem auch sei, ich könnte mir gut vorstellen, dass die Solari, die am Fuße des Targon leben, auf melodische Instrumente zurückgreifen, die dem Hang ähnlich sind, um eine Verbindung zum Kosmos und den Aspekten aufzubauen. Das Hang klingt außerdem sehr metallisch, was zu Leonas Schild und Rüstung passt. Außerdem wirkt es wesentlich schwerer und stärker als die glasklaren Melodien, die wir normalerweise mit den Instrumenten der targonischen Musik in Verbindung bringen. Da Leona ein Tank ist, sind diese Stärke und Schwere sehr passend.

Intro-Hangmelodie von Eklipse-Leona:

00:00

Als Nächstes machen wir die Melodie mit einem Klavier und einer Harfe variantenreicher und nutzen eine Celesta, um die Verbindung mit dem Kosmos weiter hervorzuheben (schließlich geht es hier um Eklipse-Leona). Nun erweitern wir das Ganze noch um ein paar organische Fantasy-Magie-Elemente, die die Macht der Sonne repräsentieren sollen, die Leona innewohnt.

Intro von Eklipse-Leona mit den oben angeführten Instrumenten:

00:00

Jetzt haben wir schon etwas, das tatsächlich nach einem Musikstück klingt (oder, um der Metapher zu folgen, nach einem Baum aussieht). Der Inspirationsprozess nimmt seinen Lauf. Das bisherige Stück inspiriert uns, eine Melodie zu summen (die in der Originalversion von Lisa Thorn gesungen wird, die auch Dianas Motiv singt), diese um rhythmische Figuren zu erweitern, blecherne Braams zu entwickeln und eine komplette Orchesterversion aufzubauen. Der Schneeballeffekt führt uns schließlich zu einem komplett neuen Abschnitt in der zweiten Hälfte des Stücks, der die Macht des Mondes darstellen soll.

Doch nichts davon wäre passiert, wenn wir nicht an unserem ursprünglichen Keim der Inspiration festgehalten und uns um ihn gekümmert hätten. Obwohl sich dieser Prozess bestimmt von Mensch zu Mensch unterscheidet, glaube ich, dass die Botschaft immer die gleiche ist: Unterschätze niemals deine erste Inspiration.

Die erste Idee für den Mond-Abschnitt entstand spätnachts. Wir wollten einen ruhigen, kalten, dunklen und folkloristischen Abschnitt, der einen Kontrast zur Sonnenmelodie darstellt und das Stück so ausbalanciert.

Gitarrentabulatur von Eklipse-Leona

Jetzt wird es Zeit für Noten. Für Gitarristen haben wir außerdem etwas Spezielles zu bieten: Tabulaturen. Außerdem gibt es rechtzeitig zu den Festtagen eine komplette Orchesterpartitur für die Winterfreuden 2017. Da sich heute alles um die Inspiration dreht, gewähren wir dir auch einen kurzen Einblick in die ersten Inspirationen für diese Stücke.

Wir werden uns im nächsten Jahr mit weiteren Noten und Einblicken in das Komponieren bei Riot wieder melden. Frohe Feiertage!